Folgen des Bienensterben:
Auch wenn sich das Zitat von Albert Einstein zu den Folgen des Bienensterben nachträglich als Fälschung herausgestellt hat, ist die Bedeutung der Bienen nicht von der Hand zu weisen.
Einstein soll formuliert haben: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“
Das Fazit des Bienensterben ist, eine weitaus ärmere Vegetation und Ertragsminderungen von Ernten. Die Folgen des Bienensterben werden folgend detailliert beschrieben.
Die Bedeutung der Bestäubung durch Bienen:
Für uns Menschen bedeutet das Aussterben der Bienen nicht das Ende von allem, allerdings wäre unsere Ernährung bei Weitem nicht mehr so vielfältig, wie wir sie heute kennen. Die Biene ist weltweit das dritt wichtigste Nutztier nach Schweinen und Rindern und sorgt für die Steigerung von Ernteerträgen.
Ein beträchtlicher Anteil landwirtschaftlicher Erträge, in Form von Obst- und Gemüseanbau, Samengewinnung für Gemüse- und Futterpflanzen hängt von der Arbeit der Bienen an. Des Weiteren sorgen die Bestäuber für die Optimierung der Ernterträge. Viele Obst und Gemüsesorten, sowie wirtschaftlich bedeutende Pflanzen wie Raps sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig.
Über 80 % der Nutz- und Wildpflanzen werden von der westlichen Honigbiene bestäubt. Um einen groben Überblick zu geben, welche Obst- und Gemüsesorten durch Wegfall der Biene nicht oder nur noch spärlich angebaut werden könnten, werden folgend aufgelistet.
Von Bienen abhängige Obst- und Gemüsesorten:
Äpfel, Erdbeeren, Kirschen, Orangen, Johannisbeeren, Tomaten, Radieschen, Kohlrabi, Ölsaaten wie Raps, Lein und Distel, Mandeln, Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen, Zucchini, Gurken und Kaffee.
Jeder kann sich also die Frage stellen, was wäre ein ausgiebiges Frühstück ohne eine Tasse Kaffee und Konfitüre auf dem Brötchen. Ein Sommer ohne Erdbeeren oder Kaiserschmarrn ohne Apfelmus. Die Liste könnte natürlich noch weitergeführt werden.
Jeder Mensch findet in der obigen Zusammenstellung Nahrungsmittel, ohne die er nur ungern seinen Alltag bestreiten würde. Wenn die Biene und weitere Bestäuber wie Hummeln, Falter, Fliegen, Käfer, manche Vogel- und Beutetierarten aussterben sollten, würde die Ernte massiv einbrechen.
Bestäubende Tiere üben somit einen großen Einfluss auf unsere Ernährung aus. Die westliche Honigbiene, aber auch alle weiteren Wildbienensorten spielen unter den genannten Tiere die größte Rolle.
Ein Leben ohne Bienen sorgt für gähnende Leere auf unseren Tellern:
Mehr als ein Drittel der Nutzpflanzen streichen sich aus unserer Ernährung oder verlieren an ihrer Üppigkeit. Der Fruchtertrag von Äpfeln relativ zum Ertrag mit Bienenbestäubung läge Schätzungen zu Folge nur noch knapp bei 40%, bei Erdbeeren bei 40% und bei Pfirsichen bei 5%. Der relative Ertrag mit und ohne Bienen weiterer Obstsorten können Sie der unten aufgeführten Grafik entnehmen.
Ins Auge fällt, dass besonders gesunde und natürliche Lebensmittel die das Fundament der propagierten Ernährungspyramide darstellen, sind direkt abhängig von der Bestäubung der Bienen.
Ein Blick auf die Ernährungspyramide:
Grundbausteine wie beispielsweise Kartoffeln, Weizen, Getreide und Mais sind nicht betroffen. Diese gehören zur Klasse der Selbstbestäuber und werden nicht von Insekten bestäubt. Erfahren Sie hier alles über das Thema „Bestäubung“.
Kartoffeln, Getreide und weitere kohlenhydrathaltige Lebensmittel führen ernährungspysologisch zur Mangelernährung, da sie lebenswichtige Bausteine wie Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe nicht ausreichend enthalten. Die Folge wären vermehrte Krankheitsfälle aufgrund einer Schwächung des Immunsystems und Mangelerscheinungen.
Mehr Informationen über eine ausgewogene Ernährung und die Ernährungspyramide finden sie hier auf der Seite des Bundeszentrum für Ernährung.
Die ökonomische Bedeutung der Bestäubung:
Neben erhöhten Krankheitsfällen, Verzicht bei der Nahrungswahl hat die Arbeit der Bienen einen enormen ökonomischen Nutzen. Ein lohnendes Geschäftsmodell für Imker ist die Kooperation mit Landwirten, welche die Ansiedlung von Bienenstämmen in Nähe ihrer Felder teuer bezahlen.
Der globale wirtschaftliche Nutzen beläuft sich Schätzungen zu Folge auf knapp 300 Milliarden€. Allein in Deutschland erwirtschaftet die Biene Leistungen in Höhe von 2 Milliarden€.
Fazit: Ein Leben ohne Bienen?
Können wir uns ein Leben ohne Bienen überhaupt vorstellen. Neben dem ideologischen Wert, gibt es eine Vielzahl weiterer Faktoren. Die Folgen den Bienensterben greifen massiv in das Leben von uns Menschen ein.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass ohne das geschäftige Treiben der Bienen kaum Artenvielfalt existieren könnte, sei es in den Regalen der Supermärkte oder in unseren Gärten in Form von bunten und duftenden Blüten.
Die Befruchtung von Blüten trägt einen entscheidenden Beitrag zur Aufrechterhalt des Ökosystems und der biologischen Artenvielfalt. Ohne sie würden viele Tiere Nahrungsquellen und Wohnräume einbüßen, da sich Wildgewächse nicht mehr fortpflanzen könnten. Die natürliche Bestäubung ist und bleibt trotz futuristischer Wissenschaften wie der grünen Gentechnik unersetzbar und macht Bienen, als führende Bestäuber unendlich wertvoll.