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Wo leben Bienen?

 

Die Behausungen von Honigbienen früher und heute:

 

Fast ausschließlich leben die heutigen Honigbienenstämme in Bienenbehausungen, welche vom Mensch gestellt werden. Diese durch Imker bewirteten Bienenvölker, werden auch als domestizierte Bienenvölker bezeichnet. Früher siedelten Honigbienen in hohlen Baumstämmen, die mindestens 60 bis 70 Liter Platz für eine adäquate Nisthöhle boten und ganzjährig trocken waren.

 

Die natürlichen Bauten der Honigbiene:

 

Europäische Honigbienen brauchen von Natur aus eine winter- und wetterfeste Behausung mit Überdachung zum Überleben. Eine natürliche Behausung wurde dabei zunehmend in hohlen Fichten dokumentiert.

 

Bienenbeute

 

Die Größe des Hohlraums gab somit unmittelbar die Entwicklung und Größe des Bienenvolks vor. Eine große wetterfeste Höhle bedeutet, dass sich ein großes Volk entwickeln kann. Eine kleine Bruthöhle begrenzt gleichermaßen die Entwicklung eines Volks.

Das Flugloch zum Ausschwärmen der Biene zum Aufsuchen blütenreicher Wiesen, befindet sich direkt am Boden knapp oberhalb des Wurzelwerks. Direkt darüber wurde der Brutraum angesiedelt, der gegenüber dem Honigraum direkt darüber eher klein ausfiel. Da der Platz dieser natürlichen Bauten Mangelware ist, mussten Bienen eine extrem effiziente Platznutzung aufweisen. Jeder Zwischenraum wurden mit schneeweißem Wabenhonig ausgefüllt. Vergangene Funde berichten von meterhohen Wänden aus Honig.

Probleme dieser Bauweise ergaben sich durch die Witterungsbedingungen im Winter. Nicht selten wurden die Fluglöcher eingeschneit oder froren zu. Die Bienen wurden in ihrem Nest eingesperrt und mussten so zwangsweise warten bis die Eis- oder Schneeschicht aufgeschmolzen war. Durch die großen Honigspeichermengen konnte das Bienenvolk mühelos im Inneren der Bäume überleben.

 

Beispiele weiterer natürlicher Bienenstöcke:

 

 

Die Entwicklung der Imkerei und den künstlichen Behausungen für Honigbienen:

 

Aus diesen natürlichen Behausungen haben sich die erste Bienenhaltungen entwickelt. Menschen haben schon früh den Mehrwert von Honig erkannt. Der Mensch begann den freilebenden Bienen ausgehöhlte Baumstämme als Nistplatz anzubieten. Ein großer Nachteil dieser Konstruktionen war jedoch, dass beim Ernten von Honig ein Großteil der Waben zerstört werden musste.

Daher musste eine Ersatzlösung geschaffen werden, die es ermöglicht bei der Honigernte die Honigwaben nicht zu beschädigen. Über mehrere verschiedene Modelle haben sich im Laufe der Zeit bevorzugte Bienenunterkünfte herauskristallisiert.

 

 

Der Auftakt der Bienenbeute:

 

Im 19. Jahrhundert verfrachtete der Mensch Bienenwaben erstmals in bewegliche Holzrahmen, so wie wir es heute kennen. Durch die Holzrähmchen konnte der Honig einfach durch Austausch von weiteren mobilen Waben entnommen werden ohne bestehende Wabenstrukturen zu zerstören. Mit diesem Modell war es fortan möglich mobile Systeme einzurichten um Bienenvölker umziehen zu lassen für eine optimale Bestäubungsarbeit von landwirtschaftlichen Nutzflächen.

 

 

 

Der Aufbau heutiger der Behausungen von Honigbienen:

 

Die Bienenkästen mit den austauschbaren Wabensystemen haben sich nun fest integriert und sind fester Bestandteil in jedem privaten oder konventionellen Imkerbetrieb. Die auch als Bienenbeute bezeichnete Bienenbehausung besteht meist aus mehreren Kästen, den Zargen. Jede Zarge besitzt an der Unterseite das Flugloch für die Bienen und einen Deckel für die Honigabnahme an der Oberseite.

 

Schematischer Aufbau einer Bienenbeute:

Honigbiene Bienenbeute
Eine typische Bienenbeute besteht aus mehreren Zargen für die Bruträume und mehreren Honigraumzargen. Optional gibt es noch eine Futterzarge die mit Flüssigfutter gefüllt ist und auf der Beute aufgesetzt wird.

 

Die Nistplatzwahl von Wildbienen:

 

Wildbienen leben im Gegensatz zu Honigbienen in den meisten Fällen als Einzelgänger und stellen je nach Gattung unterschiedliche Ansprüche an ihren Nistplatz.

Fast 70% aller Wildbienenpopulationen nisten im Erdreich auf trockenen und sonnig gelegenen Flächen.

Andere Wildbienen bevorzugen totes morsches Holz, steile Steinwände, Mauern, Pflanzenstängel, Felsspalten und andere Unterkünfte die ein Dach bieten können.

 

Beispiele weiterer natürlicher Bienenstöcke:

 

Einige Völker graben eigene Niströhren, während andere fremde Nistplätze nutzen um ihre Brut dort einzuschleusen, siehe parasitäre Bienen.

Der Vielfalt des Nistplatzbaus ist in der Welt der Wildbienen keinen Grenzen unterzogen. Ein Merkmal haben allerdings die meisten wilden Bienenarten gemeinsam. Ihr Brutplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe zu einer adäquaten Futterquelle.

Es konnte nachgewiesen werden, dass Futter- und Nistplatz maximal 500 Meter voneinander entfernt liegen. Somit sparen sich die alleinlebenden und alleinerziehenden Wildbienen viel Energie, die sie für die Aufzucht ihrer Brut brauchen.

 

Die Bedrohung für Wildbienen durch Nistplatzmangel:

 

Die Verfügbarkeit an Nistplätzen wird von zahlreichen Umwelt- und Wetterbedingungen beeinflusst. Der Klimawandel bringt Dürrezeiten, starke Regenfälle und Verschiebungen der Jahreszeiten mit sich. Durch den Mensch wird ein fortschreitender Wegfall von Waldregionen durch Agrar- und Landwirtschaft vorangetrieben.

Diese Faktoren machen es Wildbienen schwer einen geeigneten Nistplatz zu finden um ihre Brut aufzuziehen. Das empfindliche Gleichgewicht, in dem alle Arten koexistieren müssen verschiebt sich zunehmend zu Ungunsten der Bienen.

Das Bewusstsein des Menschen ist daher gefragt, nicht zu stark in das bestehende Gleichgewicht einzugreifen. Die Auswirkungen des menschlichen Verhaltens durch den modernen Lebensstil könnten weitreichend sein und das bestehende Ökosysteme ernsthaft gefährden. Das Leiden der Bienen ist nur eines von Vielen, welches sich durch großflächiges Bienensterben abgezeichnet hat.

 

Bienenhotels können Abhilfe schaffen!

 

Bienenhotels helfen, Wildbienen ein Zuhause zu geben. Wollen Sie sich für den Bienenschutz einsetzen? Werden Sie aktiv und bauen Sie ein Bienenhotel.

 

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